WER HAT ES ERFUNDEN?
Der Tarnanzug des Tintenfischs
TINTENFISCHE sind wahre Tarnkünstler. Sie wechseln ihre Farbe und werden so für das menschliche Auge nahezu unsichtbar. Laut einem Bericht sind Tintenfische „für ihre vielfältigen Muster berühmt und können diese quasi wie auf Knopfdruck wechseln“. Wie machen sie das?
Einige Details: Das Farbspiel ist dem Tintenfisch dank seiner Chromatophoren möglich, speziellen Zellen direkt unter seiner Haut. In diesen mit winzigen Muskelfasern verbundenen Zellen sind Pigmentsäckchen eingelagert. Muss sich der Tintenfisch tarnen, sendet das Gehirn an die Muskeln ein Signal und sie ziehen sich zusammen. So ziehen sie die Säckchen auseinander und die Farbstoffe darin werden ausgedehnt — und schon hat sich Farbe und Muster verändert. Das ist nicht nur der perfekte Tarnanzug, sondern auf diese Weise beeindruckt der Tintenfisch auch potenzielle Partner und er nutzt diese Fähigkeit womöglich auch, um mit Artgenossen zu kommunizieren.
Forscher an der Universität Bristol (England) haben eine künstliche Tintenfischhaut entwickelt: Schwarze Gummiplättchen sind von kleinen Bauteilen umgeben, die wie Muskeln funktionieren. Sobald an die künstliche Haut elektrische Spannung angelegt wird, sorgen die Bauteile dafür, dass sich die Gummiplättchen zusammenziehen oder ausdehnen. Die künstliche Haut wird so heller oder dunkler.
Die Forschungen an den Tintenfischmuskeln — „diesem elastischen Gewebe, das die Natur so meisterhaft herstellt“, wie es der Forscher Jonathan Rossiter ausdrückt — könnten dazu führen, dass es eines Tages Kleidung gibt, die im Bruchteil einer Sekunde die Farbe wechselt. Rossiter vermutet, dass man diese Stoffe bei Tarnanzügen einsetzen wird — oder einfach als ausgefallene Mode.
Was soll man glauben? Hat der Tintenfisch seine farbenfrohe Fähigkeit der Evolution zu verdanken? Oder einem Designer?