WER HAT ES ERFUNDEN?
Der Hitzeschild der Silberameise
KAUM ein anderes Landtier ist so hitzeresistent wie die in der Sahara lebende Silberameise (Cataglyphis bombycina). Sobald sich ihre Fressfeinde aus der unerbittlichen Mittagssonne in den Schatten zurückziehen, geht sie auf Nahrungssuche. Auf ihren kurzen Streifzügen sucht sie nach Insekten, die der extremen Hitze zum Opfer gefallen sind.
Im Detail: Zum Schutzmechanismus der Silberameise gehört ein Hitzeschild, der aus mehreren Komponenten besteht: Seitlich und auf der Körperoberseite ist die Ameise mit speziellen Haaren bedeckt, auf der Körperunterseite ist sie dagegen unbehaart. Die Haare, die der Ameise ihren silbrigen Glanz geben, sind hohl und haben einen dreieckigen Querschnitt. Auf den beiden nach außen gerichteten Seiten befinden sich in Längsrichtung mikroskopisch kleine Furchen; die dem Körper zugewandte Seite ist glatt. Diese Struktur erfüllt zwei Funktionen: Das Sonnenlicht im sichtbaren bis hin zum infraroten Bereich wird reflektiert. Außerdem kann die Ameise so leichter Körperwärme abgeben, wenn sie durch die hohe Umgebungstemperatur aufgeheizt ist. Die unbehaarte Körperunterseite reflektiert hauptsächlich Infrarotstrahlung mittlerer Wellenlänge, die vom Wüstenboden abgestrahlt wird. *
Dieser besondere Hitzeschild der Silberameise hält ihre Körpertemperatur unter dem für sie lebensbedrohlichen Wert von 53,6 Grad. Inspiriert von dieser kleinen Kreatur arbeiten Forscher an speziellen Beschichtungen, die passive Kühltechniken verbessern sollen (ohne Ventilatoren oder andere Geräte).
Was soll man glauben? Ist der Hitzeschild der Silberameise durch Zufall entstanden? Oder steckt Intelligenz dahinter?
^ Abs. 4 Zu den Besonderheiten der Silberameise zählen außerdem spezielle hitzeresistente Proteine, lange Beine, mit denen sie sich sehr schnell fortbewegen kann und durch die sich ihr Körper nicht so nah am heißen Wüstensand befindet, sowie ein ausgezeichneter Orientierungssinn, durch den sie die schnellste Route zurück zum Nest findet.