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Gefahr in großen Höhen: Was hilft bei der Bergkrankheit?

Gefahr in großen Höhen: Was hilft bei der Bergkrankheit?

Gefahr in großen Höhen: Was hilft bei der Bergkrankheit?

In Peru ist ein überauß groß Gebirg, Pariacacca genant. (. . .) Mit dieser unser Rüstung kamen wir im Hinauffsteigen auff die Treppe (wie sies heissen), welches das höchste auff dem Gebirg ist. Da kam uns ein solch plötzlich Todtsangst an, daß uns ward, als ob wir müsten vom Pferdt steigen uund auff die Erden ligen. (. . .) Nach diesem gaben wir alles von uns, so wir im Leib hatten. (. . .) und glaub gewißlich, da es länger solte gewährt haben, wir weren gar gestorben. Es währet aber über drey oder vier Stunden nicht, daß wir wider in ein temperierte Lufft kamen. (Nach dem Buch America, oder wie mans zu teutsch nennet, die Newe Welt, oder West India von José de Acosta, Ursel 1605; mit frdl. Gen. der Staatsbibliothek zu Berlin — PK — Signatur: 4“ Ut 3701 : R.)

SO BESCHRIEB der spanische Jesuit José de Acosta die missliche Lage, in die er geriet, als er Ende des 16. Jahrhunderts in den peruanischen Anden unterwegs war. Damals war man allgemein der Ansicht, solche Symptome würden entweder durch giftige Dämpfe, die von Erzadern in den Bergen stammten, oder durch den Atem bösartiger Götter hervorgerufen. Heute weiß man, dass Acosta offensichtlich an der akuten Berg- oder Höhenkrankheit litt.

Zur akuten Höhenkrankheit kommt es, weil in größeren Höhen der Sauerstoffgehalt der Luft abnimmt. Der Luftdruck ist dort niedriger und die Lunge nimmt weniger Sauerstoff auf. *

Die Symptome zeigen sich etwa vier Stunden nach Erreichen der kritischen Höhe und können ein bis vier Tage anhalten. In dieser Zeit kommt es durch den niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut zu einer verstärkten Bildung von roten Blutkörperchen und der Körper wird schließlich wieder mit mehr Sauerstoff versorgt.

Wenn man zu schnell in große Höhen gelangt oder sich überanstrengt, ehe man sich an die Höhe gewöhnt hat, besteht allerdings die Gefahr, dass sich in der Lunge oder im Gehirn Flüssigkeit ansammelt. Wird nichts unternommen, kann man daran sterben.

Was kann man tun?

Bergwanderer und -kletterer versuchen mit den verschiedensten Methoden, die Höhenkrankheit zu verhindern beziehungsweise zu behandeln. Hier ein paar Tipps:

● Wer Atemwegsprobleme oder Anämie hat, begibt sich möglichst gar nicht erst in große Höhen.

● Manchmal werden zur Vorbeugung oder Behandlung der Symptome harntreibende, entzündungshemmende oder auch andere Mittel empfohlen. Das sollte man jedoch in jedem Fall mit seinem Arzt absprechen.

● Sind bereits Symptome zu spüren, steigt man am besten auf eine geringere Höhe ab. Beim Abstieg sollte man sich nach Möglichkeit warm halten und sich anschließend ausruhen.

Die Hochgebirge und Berglandschaften rund um die Erde haben atemberaubende Panoramen zu bieten (Psalm 148:9, 13). Wer ein paar Regeln beachtet, kann sich ohne größere Beschwerden an der Schönheit dieses besonderen Teils der Schöpfung erfreuen.

[Fußnote]

^ Abs. 4 Im Allgemeinen treten bei Bergtouren bis 2 500 Meter keine Probleme auf.

[Herausgestellter Text auf Seite 20]

Die Symptome der akuten Bergkrankheit zeigen sich etwa vier Stunden nach Erreichen der kritischen Höhe und können ein bis vier Tage anhalten

[Herausgestellter Text auf Seite 20]

Sind bereits Symptome zu spüren, steigt man am besten auf eine geringere Höhe ab